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#Orlando

Wie professionell arbeiten heterosexuell veranlagte JournalistInnen, wenn es in der aktuellen Berichterstattung um Lesben und Schwule geht?

Twitter-Logo vom Pulse-Club

Twitter-Logo von „Orlando’s Premiere Gay Ultra Lounge, Nightclub, and Bar“; Foto: Pulse

17. Juni 2016. Die Berichterstattung über Orlando verschwindet langsam von den Startseiten der Medien. Doch Orlando wird aus den Köpfen vieler nicht-heterosexueller Menschen nicht so schnell verschwinden. Und das hat auch mit der Berichterstattung und den “offiziellen” Reaktionen auf das Terror-Attentat zu tun.

Hier entsteht eine Linkliste mit Lese-Tipps; insbesondere für heterosexuell veranlagte JournalistInnen und Interessierte.

So fing alles an

Ein Welt-Journalist sucht eine Kategorie für das Unfassbare und wählt „Homosexualität“ – statt etwa „Terrorismus“ oder „Homophobie“:

Screenshot von welt.de

Screenshot von welt.de vom 12.06.2016; Quelle: welt.de, [M]: BLSJ

Bis heute hat die Welt diese falsche Kategorisierung übrigens nicht geändert – trotz mehrerer Hinweise verschiedener Twitter-Kollegen. Einen Tag später veröffentlicht die Welt jedoch einen bemerkenswerten Artikel eines – dem Text nach – schwulen Redakteurs: Es ist nicht eure Welt, die hier zerschossen wurde.

Lesenswert

In der „taz“ macht Rexhausen-Preis-Gewinner Martin Reichert klar, welche Bedeutung „Queer-Clubs“ haben und was der „Pulse-Club“ in Orlando ist: Gemeint waren wir.

Thorsten Denkler schrieb bereits am 13. Juni in der „Süddeutschen“: Warum Orlando kein Angriff auf die offene Gesellschaft war. Und Nadine Funck und Timo Nicolas geben dort einen Tag später den Opfern ein Gesicht: Die Opfer von Orlando.

Ex-Hinnerk-Chefredakteur Stefan Mielchen schreibt für stern.de einen Gastkommentar: Merkels Ignoranz gegenüber Schwulen und Lesben ist erbärmlich.

Die lesbische Publizistin Carolin Emcke schreibt in ihrer SZ-Kolummne wie immer klar und pointiert: „Der Attentäter von Florida raubte Schwulen und Lesben das Vertrauen, dass es sichere Orte für sie gibt.“

Die anderen Dinge

Doch da waren auch noch die anderen Dinge, die einen nicht-heterosexuellen Menschen so richtig nachdenklich machen – oder auf die Palme bringen. Nollendorfblogger Johannes Kram hat das alles mal aufgeschrieben. Heterosexuell veranlagte Menschen sollten das unbedingt lesen; wenn Sie Journalistin oder Journalist sind bitte unbedingt, bevor sie den nächsten Beitrag über das Orlando-Massacker machen:

Je suis gay.

Nach Orlando: Liebe Heteros, sorry, aber jetzt seid Ihr dran!

Mehr Radikalität wagen! Merkels Orlando-Reaktion ist eine Kampfansage gegen Lesben und Schwule.

Interview mit Johannes Kram: „Deutschland hängt im Umgang mit Homosexualität 20 Jahre zurück“ (auf krautreporter.de)

 

Fakten, Fakten, Fakten

Queer.de führt hier alle Beiträge zum Orlando-Massaker auf.

Hinweis: Diese Seite wird gegebenfalls um weitere Bespiele ergänzt.