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Lesben und Schwule als Thema im Lokalen

Der Lokaljournalismus ist das Rückgrat der Berichterstattung in den deutschen Medien – doch Lesben und Schwule kommen überraschend selten als Thema in Lokalzeitungen, lokalen Radio- und Fernsehsendern oder Lokalblogs vor. Dabei liegen lesbische und schwule Themen im lokalen Kontext ebenso auf der Hand wie andere.

Das Eintragen von Lebenspartnerschaften, das Zusammenleben in einer Regenbogenfamilie, wie schwierig für manch eine(n) auch heute noch das Coming-out ist, wie man als Lesbe oder Schwuler altert, wie lesbische und schwule Paare gegenüber heterosexuellen etwa im Steuerrecht benachteiligt werden. Die Palette an Ideen scheint schier unendlich und geht weit über die alljährlichen Christopher Street Days hinaus.
Doch auch wenn es nicht explizit um Homosexualität geht, können Lesben und Schwule in der Berichterstattung ganz selbstverständlich erwähnt werden. Warum sollte in der Geschichte über fehlende Krippenplätze nicht auch ein lesbisches Paar seine Probleme schildern? Lesben und Schwule gehören zur Lebenswirklichkeit.
In der aktuellen Ausgabe der „Drehscheibe aus Lokalredaktionen für Lokalredaktionen“ der Bundeszentrale für politische Bildung weist der BLSJ auf das Thema hin. Dazu finden Sie hier einige Beispiele, wie Lokalredaktionen gelungen über Lesben und Schwule berichtet haben.
 
 

Acht Beispiele für eine gelungene Lokalberichterstattung über Lesben und Schwule

 

„Sie sind schwul“: Paar ärgert sich über Abweisung bei der Blutspende Idar-Oberstein.

Rhein-Zeitung

„Indiskret“ und „unsensibel“: So nennt Ronny Fiedler die Behandlung, die ihm und seinem Lebenspartner beim Blutspendetermin des DRK Oberstein in der Weierbacher Hessensteinhalle widerfuhr.
Zum Artikel: Rhein-Zeitung, 30. Juli 2012

Lausitzer Rundschau „Es geht uns um mehr Toleranz für Minderheiten“

„Cottbus, wie bist Du wirklich?“ lautet das Motto des diesjährigen Christopher Street Day. Die RUNDSCHAU sprach mit Christian Müller von der Aids-Hilfe Lausitz darüber, wie er die Situation von Schwulen, Lesben und Transgender-Menschen in Cottbus einschätzt.
Zum Artikel: Lausitzer Rundschau, 17. September 2012

Main-Spitze„Mensch bleibt Mensch“

Rüsselsheim. Schwul-Lesbische Aufklärung am Max-Planck-Gymnasium. „Schwule verhalten sich weiblich“ und „Alle Lesben hassen Männer“ – solche Klischees oder Vorurteile sind auch heute noch in den Köpfen vieler Menschen verankert. Das fängt schon auf dem Schulhof an, wo beispielsweise „schwule Sau“ als Schimpfwort benutzt wird.
Zum Artikel: Main-Spitze, 21. Juli 2011

Stuttgarter Zeitung Warum Homosexualität immer noch ein Tabuthema ist

Stuttgart. Er geht gern zur Arbeit. Morgens wählt er seine Garderobe so, wie es sich für einen Schulleiter geziemt: Hemd, Schuhe aus Leder und, wenn es der Anlass erfordert, auch mal ein Jackett. Dass er gerne Ohrringe, pinkfarbene Hemden und mit Nieten besetzte Gürtel trägt, dass sein schwarz-lockiges Haar bis auf die Schultern fällt, gehört für ihn zum Ausdruck seiner persönlicher Freiheit.
Zum Artikel: Stuttgarter Zeitung, 5. Dezember 2012

Schwarzwälder Bote42 „Homo-Ehen“ in zehn Jahren

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die „Homo-Ehe“ sorgte bei ihrer Einführung vor elf Jahren für kontroverse Diskussionen. Auch derzeit ist die eingetragene Lebenspartnerschaft wieder in den Medien vertreten wegen einer weiteren Annäherung an die Rechte und Pflichten einer Ehe. Doch wie stark wird die Möglichkeit der „Verpartnerung“ eigentlich im Schwarzwald-Baar-Kreis genutzt?
Zum Artikel: Schwarzwälder Bote, 24. August 2012

Rhein-Neckar-Zeitung„Fußball ist alles – auch schwul“

Mannheim. Sven Wolf (32) war mit 17 der jüngste Stadionsprecher der drei obersten Ligen in Deutschland. Im Interview erklärt der  Geschäftsführer des Oberligisten VfR Mannheim: „Ich bin schwul, und ich habe es nie bereut, dass ich daraus kein Geheimnis gemacht habe.“ Wolf fände es gut, wenn schwule Profi-Fußballer sich zu ihrer Homosexualität bekennen würden.
Zum Artikel: Rhein-Neckar-Zeitung, 16. Februar 2013

Abendzeitung München Mamas lesbisch, Papas schwul: Arwen (5) hat vier Eltern

München. Die kleine Münchnerin ist ein echtes Wunschkind. Ihre biologischen Eltern sind beide homosexuell. Die Geschichte einer Familie, wie es sie (noch) selten gibt.
Zum Artikel: Abendzeitung, 26. April 2013

Aachener ZeitungHomosexuelle Liebe: Im Eifelort Dedenborn kein Problem

Dedenborn. Hans ist 83 Jahre alt und schwul. Daraus hat er nie ein Geheimnis gemacht, auch nicht als es ihn in mit seinem Freund in die Eifel zog. Es war 1960, als Hans und Lambert auf einer Vespa auf dem Camping-Platz in Dedenborn ankamen.
Zum Artikel: Aachener Zeitung, 24. August 2012

Zusammenstellung: Dennis Pfeiffer-Goldmann

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