Kölner Appell

Pressemitteilung zur Outing-Debatte:

BLSJ fordert Prominente auf, zu ihrer Homosexualität zu stehen

Schwul-lesbischer Journalistenverband hält Erwähnung der sexuellen Orientierung von Prominenten für wichtig

Auf seiner fünften Jahreskonferenz hat der Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen an diesem Wochenende den „Kölner Appell“ verabschiedet. Die Resolution fordert einen „neuen Umgang der Medien mit sexueller Orientierung und Privatleben“ und befürwortet auch sogenanntes Outing, „wenn es für das Verständnis einer Nachricht oder Geschichte bzw. zur Beurteilung der Glaubwürdigkeit“ einer Person des öffentlichen Lebens erforderlich ist.

„Der BLSJ hält eine Tabuisierung der sexuellen Orientierung von prominenten Schwulen und Lesben für überholt,“ sagte Vorstandsmitglied Thomas Kramer. „Die Thematisierung der Lebensform ist insbesondere dann wichtig, wenn eine Nachricht ohne sie nicht verstanden würde. Dabei dürfen keine unterschiedlichen Maßstäbe an Hetero- und Homosexuelle angelegt werden.“ Dies sei jedoch bisher häufig der Fall.

So haben sich zum Beispiel zahlreiche Kommentare nach dem öffentlichen Coming-out des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, gegen die Thematisierung seiner Homosexualität ausgesprochen und diese kurzerhand zur Privatsache erklärt, während über das Privatleben des Bürgermeisterkandidaten Frank Steffel ausführlich berichtet wurde.

Im „Kölner Appell“ fordert der BLSJ homo- und bisexuelle Personen des öffentlichen Lebens auf, kein Geheimnis aus ihrer sexuellen Orientierung zu machen und dadurch zu einem entspannten und selbstverständlichen Umgang mit lesbischen, schwulen und bisexuellen Lebensweisen beizutragen.