BLSJ freut sich über Coming-out von Thomas Hitzlsperger
Zur Berichterstattung über das Coming-out von Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger erklärt Konstanze Gerhard, Vorstand des Bundes Lesbischer und Schwuler JournalistInnen e.V. (BLSJ):
Der BLSJ freut sich sehr über das gelungene Coming-out von Thomas Hitzlsperger und dass dies eine derart breite Aufmerksamkeit in den Medien findet. Besonders die Breite und Intensität der Berichterstattung über das Thema ist erfreulich. Dies wünschen wir uns auch bei weniger prominenten Themen, da ein Coming-out außerhalb des Fußballs heute zu einer Selbstverständlichkeit erklärt ist – was es für viele Frauen und Männer allerdings nicht ist. Denn die Akzeptanz für einen solchen Schritt ist im persönlichen Umfeld der Betroffenen oft nicht so selbstverständlich gegeben, wie es öffentliche Erklärungen und die Berichterstattung darüber widerspiegeln.
An vielen Stellen greifen Medien jedoch leider erneut daneben: Denn Hitzlsperger hatte kein „Outing“ – was beschreibt, wenn Dritte die Homosexualität öffentlich machen –, sondern ein „Coming-out“. Außerdem ist es wenig gelungen, von einem „Bekenntnis“ zu sprechen, wenn jemand beginnt, dazu zu stehen, dass er schwul ist. Denn zu einem Glauben oder einer Straftat kann man sich bekennen, allerdings nicht zu einer ganz selbstverständlichen und unveränderbaren sexuellen Orientierung.
Erläuterungen zu derartigen Fehl-Formulierungen sowie Hinweise, welche Worte für solche Berichterstattung sinnvoller sind, stellt der BLSJ JournalistInnen in der Broschüre „Schöner schreiben über Lesben und Schwule“ bereit.
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