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Branchentreffen auf Einladung des Waldschlösschens und des BLSJ

Die Akademie Waldschlösschen und der BLSJ hatten geladen und KollegInnen aus der ganzen Republik waren gekommen: Anfang März trafen sich knapp 30 JournalistInnen zu einer Art Branchentreffen an Deutschlands wohl bekanntestem Tagungsort für Lesben und Schwule.

Prominente TeilnehmerInnen

Das Tagungszentrum Waldschlösschen bei Göttingen

Das Tagungszentrum Waldschlösschen bei Göttingen; Foto: Waldschlösschen

Die Teilnehmerliste liest sich wie ein „Who is Who“ des lesbisch-schwulen Journalismus: Norbert Blech (Chefredakteur queer.de), Christian Scheuß (queer.de), Sabine Arnolds und Daniela Zysk (Chefredakteurinnen des Portals „Phenomenelle.de“), Paul Schulz (aktueller Chefredakteur „Männer“), Stephanie Kuhnen (L-Mag), Christian Beese (ehem. Verleger „Rik“, Chefredakteur inqueery.de), Stefan Mielchen (ehem. Chefredakteur „Hinnerk“), Konny Gerhard (lesben.org) und einige mehr. Außerdem „Szene-Edelfedern“ wie Philip Eicker, Malte Göbel und Axel Schock und die Referenten Elmar Kraushaar (u.a. taz), Nicole Koenecke (BLSJ-Vorstand, ARD-aktuell) und Martin Munz (BLSJ-Vorstand, NDR).

Aktuelle Berichterstattung birgt auch Risiken

Es wurde viel diskutiert in diesen Tagen. Beispielsweise darüber, welch angepasstes Bild von „verheirateten“ und nach Kindern strebenden Lesben und Schwulen in der derzeitigen Gleichstellungsdebatte vermittelt wird. Wie unreflektiert sogenannte Gegner der rechtlichen Gleichstellung in den Medien Gehör finden, ihre zum Teil menschenverachtende Aussagen nicht angemessen eingeordnet werden. Und darüber, wie schwierig es noch immer ist, in Redaktionen der Mainstream-Medien Themen mit Homosexuellen durchzusetzen (nach dem Motto: „Jetzt reicht’s aber langsam – was wollt ihr denn noch?“).

Ines Pohl, Chefredakteurin "tageszeitung"; Foto: Anja Weber/taz

Ines Pohl, Chefredakteurin „tageszeitung“; Foto: Anja Weber/taz

In einer Podiumsdiskussion erläuterte Ines Pohl, Chefredakteurin der taz, warum für sie das Privatleben von Prominenten ein absolutes Tabu sei und sie deshalb eine Kolumne von Jan Feddersen über die sexuelle Orientierung Peter Altmaiers aus dem Netz hat nehmen lassen („Ich hätte damals auch nicht über Seehofers Affäre berichtet“). Und nicht zuletzt wurden in einer nachdenklich-konstruktiven Runde aus Anlass der fünf Thesen des BLSJ zur Situation der lesbisch-schwulen Presse die Zukunftschancen des Printmarktes analysiert.

Neuauflage des BLSJ-Faltblattes „Schöner Schreiben …“

Bald werden die Ergebnisse des Wochenendes auch konkret in Händen zu halten sein: Im Waldschlösschen hat eine Workshop-Gruppe die Neuauflage des Faltblattes „Schöner Schreiben über Lesben und Schwule“ angestoßen, die wir gemeinsam mit dem Waldschlösschen rechtzeitig zur CSD-Saison veröffentlichen wollen. Übrigens: Für das kommende Frühjahr, voraussichtlich im April 2014, wird es wohl ein weiteres Waldschlösschen-Seminar geben.

Martin Munz

Seminar-Ankündigung