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Nominierungen für den Felix-Rexhausen-Preis 2011

Der Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) wird am
19. Juni (Sonntag) in Berlin den Felix-Rexhausen-Preis 2011 vergeben. Die Preisverleihung beginnt um 15 Uhr auf der Hauptbühne des
19. Lesbisch-Schwulen Straßenfestes Berlin in der Eisenacher Straße/Ecke Fuggerstraße in Schöneberg.

Die Jury hat drei Einsendungen für den Medienpreis nominiert:

  • Ronny Blaschke für seine Reportage „Kurze Reise in die Freiheit“, erschienen am 5. August 2010 auf der „Seite 3“ der Berliner Zeitung
  • Steffi Illinger für ihren Film „Traditionsbewusst, heimatverbunden, schwul – Eine ganz normale bayerische Volkstanzgruppe“, gesendet am 5. Oktober 2010 in der Reihe „Vor Ort – Die Reportage“ des Bayerischen Fernsehens
  • Cedric Rehman für seine Reportage „Mein geliebter Feind – Schwules Leben in der Westbank“, erschienen im Magazin Mannschaft im Januar 2011

Der lesbisch-schwule Medienpreis ist mit 500 Euro dotiert und wird in diesem Jahr zum 14. Mal vergeben. „Nach vielen Jahren hat es endlich auch einmal wieder ein Beitrag aus der lesbisch-schwulen Presse geschafft, für den Felix-Rexhausen-Preis nominiert zu werden“, freut sich Juryvorsitzender Arnd Riekmann.

Kurzbegründungen der Jury:

  • Ronny Blaschke: „Kurze Reise in die Freiheit“
    Ronny Blaschke stellt in seiner Reportage eine südafrikanische Fußballspielerin in den Mittelpunkt. Für sie werden die Gay Games in Köln zur „kurzen Reise in die Freiheit“. Für einige Tage kann sie Diskriminierung und Gewalt gegen Lesben in ihrer Heimat hinter sich lassen. Der Sportjournalist verknüpft dies gekonnt mit historischen Beispielen der Diskriminierung von Lesben und Schwulen im Sport und zeigt damit im doppelten Sinn die politische Bedeutung der Gay Games.
  • Steffi Illinger: „Traditionsbewusst, heimatverbunden, schwul – Eine ganz normale bayerische Volkstanzgruppe“
    Steffi Illinger stellt in ihrer Reportage für das Bayrische Fernsehen eine „ganz normale bayerische Volkstanzgruppe“ vor: die „Schwuhplattler“ – nach eigenen Angaben der erste und einzige schwule Schuhplattler-Verein der Welt. Der Film ist sowohl unterhaltsam als auch informativ. Ohne erhobenen Zeigefinger macht die BR-Autorin deutlich, wie schwer es ist, Vorurteile abzubauen. Denn in Bayern ist es offensichtlich immer noch alles andere als „normal“, als schwuler Schuhplattler aufzutreten. Der Film ist eine erstklassige Fernsehreportage, die die Aufmerksamkeit eines großen Publikums verdient hat. 
  • Cedric Rehman: „Mein geliebter Feind – Schwules Leben in der Westbank“
    Cedric Rehman erzählt in „Mein geliebter Feind“ die Geschichte einer verbotenen Liebe. Avi und Hassan haben vieles gemeinsam: Sie sind schwul, sie kommen aus Familien von Kriegshelden – und sie sind erzogen worden, einander zu hassen. Avi ist Israeli, Hassan Palästinenser aus Ramallah. In seiner Reportage beschreibt Cedric Rehman, wie sich Avi und Hassan verlieben, sich treffen – und sich wieder trennen, weil sie für ihre Beziehung keine Zukunft sehen. Rehmans Text entfaltet die Liebesgeschichte von Avi und Hassan und vermittelt dabei tiefe Einblicke in die Lebenswelten der beiden Protagonisten. Die Reportage lebt von starken Bildern und dem Wechselspiel zwischen Nähe zu den Protagonisten und einer distanzierten Haltung zu dem Konflikt, der sie trennt.

Die ausführlichen Begründungen finden Sie hier.