Nominierungen 2006
 

Köln, 25.10.2006
Drei Beiträge nominiert für den lesbisch-schwulen "Felix-Rexhausen-JournalistInnenpreis 2006"

Die Jury des Felix-Rexhausen-Preises hat drei Einsendungen für den Medienpreis des Bundes Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) nominiert. Welcher der drei Beiträge den Preis erhält, wird bei der offiziellen Preisverleihung am 19. November im Berliner "Sonntags-Club" bekannt gegeben. Nominiert wurden:

  • Jutta Duhm-Heitzmann für ihren Beitrag "19. August 1936 - Der Todestag des Dichters Federico García Lorca" gesendet auf WDR 5 in der Reihe "Zeitzeichen" am 19.08.2006.
    Mit dem Anerkenntnis von Lorcas Homosexualität tut sich die spanische Gesellschaft und auch der spanische Literaturbetrieb bis heute schwer, obwohl "die düstere Einfärbung seiner Literatur auch einer unterdrücken Sexualität entsprang", wie die Autorin in ihrem ausgezeichneten Radiobeitrag feststellt - und auch belegen kann. Jutta Duhm-Heitzmann ist es gelungen, ein einfühlsam aufrüttelndes, ein aufklärerisches Porträt des dunkelsten, traurigsten spanischen Dichters zu verfassen.
    Diesen Beitrag können sie hier als MP3 herunterladen (6,7 MB).

  • Martin Reichert für seinen Beitrag "Adieu Habibi" in der taz vom 29.07.2006.
    Martin Reichert verbindet seine Eindrücke eines Besuchs in Beirut im November 2005 mit den kurzen Meldungen des Fernsehregisseurs Eli aus der Kriegs-Stadt im Juli. Er beschreibt in dem subjektiven Text präzise seine Erlebnisse einer Nacht in der schwul-lesbischen Szene Beiruts und verbindet sie mit gut beobachteten Einblicken in die Lebensrealität seines Protagonisten Eli.

  • Tanja Rest für ihren Beitrag "Blind vertrauen auf den Cocktail" in der Süddeutschen Zeitung vom 29.11.2005.
    Tanja Rest macht mit ihrem Text begreifbar, warum sich viele Schwule auf Sex ohne Kondom einlassen, obwohl ihnen das tödliche Risiko einer HIV-Ansteckung bewusst ist. Sie beschreibt anhand eines HIV-positiven Protagonisten, welche Mechanismen in einem Teil der schwulen Szene zu ungeschütztem Sex führen. Der Autorin ist ein herausragender Beitrag gelungen, der für Außenstehende das Unbegreifliche begreifbar macht und der schwulen Szene den Spiegel vor das Gesicht hält.
Der lesbisch-schwule Medienpreis ist mit 500 Euro dotiert und wird in diesem Jahr zum neunten Mal vergeben. Die Preisverleihung findet am 19. November 2006 anlässlich der Bundesversammlung des BLSJ in Berlin statt.

Felix Rexhausen, der Namenspatron des Preises, wurde 1932 in Köln geboren und starb 1992 in Hamburg. Er war Mitbegründer der deutschen Sektion von amnesty international und arbeitete für den Rundfunk sowie für Zeitungen und Zeitschriften. Rexhausen war noch zu Zeiten des alten Paragrafen 175 ein selbstbewusster Journalist, der die Lebensumstände schwuler Männer eindringlich, aber auch ironisch und selbstkritisch thematisierte.

 

PfeilGrafik ausführliche Pressemitteilung (PDF-Dokument)

Felix-Rexhausen-Preis
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