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Der Felix-Rexhausen-Preis 2001 geht an:

Martina Keller, Foto: Axel BachMartina Keller aus Frankfurt für ihr Radiofeature im Deutschlandfunk: "'Ich liebe dich, Daddy!' Über Homosexalität in Namibia" (30.01.2001).


Laudatio:
Ein muskulöser junger Schwarzer, der sich im Kerzenlicht vor Spiegelscherben an der Wand in eine Dragqueen verwandelt.

Eine erfolgreiche, lesbische Chefredakteurin, die für die Rechte der Homosexuellen kämpft und deren Redaktionsräume schon verwüstet wurden.

Das sind zwei Beispiele aus Martina Kellers Rundfunkfeature "'Ich liebe Dich, Daddy.' Über Homosexualität in Namibia".

Sie zeigen, wie vielfältig und individuell schwul-lesbisches Leben überall auf der Welt sein kann.

Der selbstbewusste Kampf, mit dem sich Schwule und Lesben in Namibia ihre Freiräume erobert haben, ist beispielhaft dafür, wie sich Minderheiten ihr Umfeld selber schaffen müssen, wollen sie nicht ein benachteiligtes Leben führen.
Und das heißt in der Regel: ein unglückliches Leben.

In Martina Kellers Feature erfahren wir von deutsch-afrikanischen Paaren und von der Armut in Ghettos, von Partys in illegalen Kneipen und von der lesbischen Leidenschaft am Fußball.

Mit wirkungsvoll gesetzten akustischen Akzenten erzeugt die Autorin Atmosphäre. Unaufgeregt lässt sie ihre Gesprächspartner zu Wort kommen, führt sie nie vor.

Martina Keller schafft es, authentische und glaubwürdige Geschichten zu erzählen, ohne in Klischees zu verfallen und ohne einen aufklärerischen Zeigefinger zu erheben.

45 Minuten erscheinen da wie eine allzu kurze Reise nach Afrika, bei der die Zuhörerrinnen und Zuhörer gerne noch ein paar Stationen weiter mitgereist wären.

Der Jury ist es daher leicht gefallen, Martina Keller für ihr Rundfunkfeature "'Ich liebe Dich, Daddy.' Über Homosexualität in Namibia" mit dem "Felix-Rexhausen-Preis 2001" auszuzeichnen ñ

und zwar einstimmig.

Herzlichen Glückwunsch!
 
PfeilGrafik Pressemitteilung vom 22.09.2001
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Felix-Rexhausen-Preis
© 2001: BLSJ e.V.