Felix Rexhausen wurde am 31. Dezember 1932 in Köln geboren. Er studierte Wirtschafts-
und Sozialwissenschaften und arbeitete nach seiner Promotion als Journalist beim
WDR, dem "Kölner Stadtanzeiger" und dem "Spiegel".
1961 gründete er zusammen mit Gerd Ruge und Carola Stern in Köln die deutsche
Sektion von "amnesty international".
Als erstes Buch mit schwuler Thematik aus seiner Feder erschien 1966 "Das Lavendelschwert",
in dem er satirisch Dokumente einer fiktiven schwulen Revolution im Adenauer-Deutschland
zusammenstellt. Von 1968 an arbeitete er als freier Schriftsteller. Autobiografischen
Charakter trägt sein 1969 unter dem Pseudonym "Stefan David" gedrucktes
Werk "Berührungen". Er beteiligte sich an zahlreichen Anthologien
und Lesungen und sorgte durch experimentelle Buchkunst und gelungene Satire stets
für Aufmerksamkeit. Felix Rexhausen starb am 6. Februar 1992 in Hamburg.
Ein Auswahl aus seinen Veröffentlichungen in ihren jeweils letzten Auflagen:
- Lavendelschwert: Dokumente einer homosexuellen Revolution,
3. Aufl. Berlin: Verlag
rosa Winkel, 1999 (Bibliothek rosa Winkel; Bd. 20)
- Die deutsche Weihnacht / gewürdigt von Felix Rexhausen.
München: Droemer
Knaur, 1989. (Bibliothek der deutschen Werte)
- Schön deutsch gesagt: Briefe und Ansprachen für alle Gelegenheiten,
München:
Goldmann, 1986
- Die Lavendeltreppe: Verschwiegene Lyrik der Völker,
mit Zeichnungen von Klaus
Endrikat, Düsseldorf: Verlag Eremiten-Presse, 1979
- Germania unter der Gürtellinie: Ein satirisches Geschichtsbuch,
Reinbek (bei
Hamburg): Rowohlt, 1972
- Gedichte an Bülbül,
mit farbigen Originalgraphiken von Charlotte Wippermann.
Stierstadt (im Taunus): Verlag Eremiten-Presse, 1972.
- Mit Bayern leben: Briefe auf eine Glosse, empfangen und erwogen von Felix Rexhausen.
Illustrationen von Jules Stauber, Offenbach a.M. Kumm, 1969
- Mit deutscher Tinte: Briefe und Ansprachen für alle Wechselfälle des
Lebens,
Frankfurt a.M.; Hamburg: Fischer-Bücherei, 1968
Einige Beiträge von und mit Felix Rexhausen in der ZEIT:
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Wer war Felix Rexhausen?
deutscher Schriftsteller und Satiriker, 31.12.1932 Köln - 6.2.1992 Hamburg
Aufgewachsen in Leipzig und Hamburg, Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
Promotion 1959. Ab 1961 arbeitet er als Journalist, anfangs als Redakteur beim Westdeutschen
Rundfunk, später beim Kölner Stadtanzeiger und beim Spiegel. 1966 erscheint
sein satirischer Roman "Das Lavendelschwert - Dokumente einer homosexuellen Revolution"
über einen Aufstand von 20.000 Schwulen gegen die homophobe CDU/CSU-Regierung
in Bonn. 1968 gibt er seine Festanstellung auf und arbeitet seitdem als
"Selbstständiger Gewerbetreibender (Textherstellung)", also freier
Schriftsteller. Unter dem Pseudonym Stefan David kommt 1969 in dem für die Veröffentlichung
von pornographischer bzw. der Pornographie verdächtigter Literatur berühmt-berüchtigten
Verlag Olympia Press sein Roman Berührungen heraus. Diese autobiographischen
Skizzen befriedigen allerdings weniger die Erwartungen an Ein-Hand-Literatur, sondern
liefern ein Panorama schwulen Lebens und den Aufbruch in die neue (sexuelle) Freiheit
dieser Zeit. Seine Satiren über Deutschland, die Deutschen und ihre Sexualität
veröffentlicht er weitgestreut in Zeitungen und Zeitschriften bzw. in Buchform.
Gleichzeitig schreibt er für schwule Publikationen (insbesondere die Zeitschrift
Du & Ich) Glossen und Kommentare. Für die Anthologie Vorletzte Worte mit
eigenen Nachrufen deutscher Autoren verfasst er 1970 den Nekrolog "Auf seinem
Leichenstein wünschte er unter dem Namen die Feststellung: 'So viele Träume'.
Er galt als Satiriker. Er ist tot."
Axel Schock |