Felix-Rexhausen-JournalistInnen-Preis 2008

Pressemitteilung, 26.10.2008

Aljoscha Pause gewinnt Felix-Rexhausen-Preis

DSF-Reportage "Das große Tabu - Homosexualität und Fußball" ausgezeichnet
Er hat mit seiner Fernsehreportage für einigen Wirbel in der deutschen Fußballwelt gesorgt: Für "Das große Tabu - Homosexualität und Fußball" ist Aljoscha Pause an diesem Wochenende in Frankfurt am Main mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2008 ausgezeichnet worden. Der Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) verlieh den Preis bereits zum elften Mal. Pauses Reportage wurde am 28. Mai 2008 im Deutschen Sportfernsehen (DSF) gesendet.

Pauses Reportage sei das herausragende journalistische Werk zu lesbischen und schwulen Themen der zurückliegenden zwölf Monate gewesen, erklärte Jury-Mitglied Arnd Riekmann. Besonders das verquere Statement von Köln-Trainer Christoph Daum hatte dem Film bundesweite Aufmerksamkeit beschert.

"Die ebenso informative wie unaufgeregt gehaltene Reportage deckt auf subtile Weise auf, wie weit Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit im Fußball tatsächlich verbreitet ist - und zwar auf allen Ebenen", heißt es in der Begründung der Jury. "Wobei ebenfalls gezeigt wird, dass sich mit Theo Zwanziger an der DFB-Spitze daran langsam etwas ändert. Auch in Aljoscha Pauses Film wagt kein Fußballprofi sein Coming-out. Doch das ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit."

Aljoscha Pause verband seinen Dank für den Preis mit einem Dank an das Deutsche Sportfernsehen. "Es ist nicht selbstverständlich, für eine solche Recherche ein halbes Jahr Zeit eingeräumt zu bekommen. Das Ergebnis und dieser Preis zeigen, dass es das wert war."

Der Felix-Rexhausen-Preis ist mit 500 Euro dotiert und wurde am Abend des 25. Oktober 2008 anlässlich der Bundesversammlung des BLSJ in Frankfurt überreicht. Der BLSJ vergibt den Preis seit 1998 jährlich und würdigt damit ein besonderes publizistisches Engagement bei der Berichterstattung über Lesben und Schwule.

Die Jury sprach für dieses Jahr außerdem für den Dokumentarfilm "Requiem für einen Punk" von Berthold Bell und Gerhard Schick eine lobende Erwähnung aus.

Felix Rexhausen (1932-1992), der Namenspatron des Preises, war gemeinsam mit Gerd Ruge und Carola Stern Mitbegründer der deutschen Sektion von Amnesty International und arbeitete für den Rundfunk sowie für Zeitungen und Zeitschriften. Rexhausen war noch zu Zeiten des alten Paragrafen 175 ein selbstbewusster Journalist, der die Lebensumstände schwuler Männer eindringlich thematisierte.

Hinweise:

  • Für Anfragen zu Interviews mit Preisträger Aljoscha Pause oder einem Mitglied der Jury stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
  • Fotos der Preisträger können Sie hier ansehen und in Druckauflösung anfordern.
  • Einige Bilder und O-Töne aus dem Film finden Sie auf den Seiten der Deutschen Akademie für Fußballkultur.
  • Dort finden sie ebenfalls eine Übersichtsseite mit weiteren Informationen.
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Laudatio 2008
Nominierungen 2008
Fotos der Preisverleihung


Felix-Rexhausen-Preis
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